Neues Baugebiet in Pödinghausen am Vorsteherweg ?

Ein wunderschönes Stück Natur, erhaltenswert, zwischen Bielefeld und Enger, wird damit zerstört.

Die Änderungen des Bebauungsplan für Flurstück 166 in Pödinghausen wurde im Rat gegen die Stimmen der Grünen mehrheitlich genehmigt. Damit ist der Bebauung durch den Investor Bockermann und Fritze die Tür weit geöffnet.

Wir GRÜNEN haben dagegen gestimmt.

Baugebiet Vorsteherweg

Überraschend, zumindest für die Politik, kam ein Antrag der Firma Bockermann und Fritze auf Änderung des Bebauungsplans

Bei den infrage kommenden Grundstücken handelt es sich im Wesentlichen um heute landwirtschaftlich genutzte Freiflächen östlich der Jöllenbecker Straße und nördlich der Bebauung Markusgasse (Pödinghauser Flur 003 Flurstück Nummer 40,703 Teilweise, 704 teilweise und Flurstück 166) mit einer Gesamtgröße der angedachten Gebietsentwicklung von rund 3 ha.



Von der Gesamtfläche von 3 ha waren bereits ca. 1,1 ha vor der Änderung des Bebauungsplanes bebaubar. Die übrige Fläche von ca. 1,9 ha konnte nur mit einer Änderung des Bebauungsplans als Siedlungsfläche genutzt werden. Da der Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans für die 1,9 ha gestellt wurde, haben wir diesen abgelehnt.

In seinem Beschluss zu Art. 14 Grundgesetz vom 12. Januar 1967 hat das Bundesverfassungsgericht u.a. festgestellt: 

„Die Tatsache, dass der Grund und Boden unvermehrbar und unentbehrlich ist, verbietet es, seine Nutzung dem unübersehbaren Spiel der Kräfte und dem Belieben des Einzelnen vollständig zu überlassen; eine gerechte Rechts- und Gesellschaftsordnung zwingt vielmehr dazu, die Interessen der Allgemeinheit in weit stärkerem Maße zur Geltung zu bringen als bei anderen Vermögensgütern.“

Warum lehnen wir die mögliche Erweiterterung der Bebauung ab:

  1. Im Sinne der GRÜNEN Politik wollen wir eine weitere Verdichtung und Versiegelung unserer Landschaft eingrenzen.
  2. Diese schöne Fläche grenzt direkt an ein Landschaftsschutzgebiet und wird zur östlichen und südlichen Seite von einem sehr tiefen Siek begrenzt. Dieser würde seiner Funktion durch direkt angrenzende Bebauung verlieren und ein sehr schützenswertes Kleinod verloren gehen.
  3. Eine weitere Versiedelung sehen wir als nicht nötig an. Vorhandene Baugrundstücke sollten vorrangig genutzt werden und die geplante ungefähr gleich Große Fläche „Sieler Weg“ mit ca. 100 geplanten Wohneinheiten wird auch noch kommen. Außerdem sind auf dieser Fläche lediglich Einfamilienhäuser vorgesehen, landschaftsschonende Bebauung sieht ander aus!
  4. Die vom Investor angebotene „ökologisierende“ Planung wie z. Bsp. Begrünung von Flachdächern bei Carports und Garagen, die zur Erhaltung einer naturnahen Wasserbilanz im Gebiet Rechnung tragen sollen ist eine Farce. Denn das, was uns daran stört, ist die vage Beschreibung mit Konjunktiven, also nichts wirklich verbindliches. Ob wirklich so ökologisch gebaut wird obliegt allein dem Investor und den Bauherrn.
  5. Aus dem obrigen Punkt fordern wir Grünen der Stadt Enger, das eine Erschließung von neuem Bauland nur über den Erwerb der Flächen durch die Stadt geht. Die Stadt muss es in der Hand haben wo,wie, mit wem, zu welchen Kosten gebaut werden kann.