Politisches Forum für Jugendliche geplant

Politiker stimmen Antrag der Grünen einstimmig zu

Enger(EA). Junge Leute sind immer öfter politikverdrossen. Um dem entgegenzuwirken, möchte die Fraktion der Grünen ein Jugendparlament bilden, um die politische Teilhabe der Schüler zu stärken. Einen entsprechenden Antrag hatten die Grünen bereits im Dezember gestellt. 

Dienstagabend kam das Thema im Ausschuss für Schule, Jugend, Sport und Soziales wieder auf die Tagesordnung. Bürgermeister Klaus Rieke stellte fest, dass es der Verwaltung nicht möglich sei, Arbeitsgruppen zu bilden oder zu solchen Treffen einzuladen – es mangele an Kapazitäten. Gleichwohl befürwortete er die politische Weiterbildung von Jugendlichen.

Klaus-Hermann Bunte (Grüne) wünscht sich ein Gesprächsforum. »Wir sollten Jugendzentren und Schulen mit ins Boot holen, es könnten auch Vertreter der Fraktionen bei den Runden dabei sein«, schlug er vor.

Bei der Sitzung dabei waren auch Vertreter des Kreises Herford. Dietmar Fleer, zuständig für die offene Kinder- und Jugendarbeit, erklärte, dass ein kreisweites Partizipationskonzept erarbeitet werde. Sein Kollege Matthias Rahe, der selber lange Zeit im Jugendzentrum Kleinbahnhof gearbeitet hatte, sagte. dass sich das Jugendzentrum, dessen Träger der Kreis ist, um Koordination und Einladungen für ein solches Projekt kümmern würde.

Jürgen Becker (SPD) fragte nach, ob bereits mit den Jugendlichen gesprochen worden sei, um zu erfragen, was genau sie interessiere und wie sie möglicherweise arbeiten wollten. »Ich halte es für sehr wichtig, die junge Generation da nach ihrer Meinung zu fragen und ihnen nichts überzustülpen«, so der SPD-Politiker. Dem konnte Rahe nur zustimmen und berichtete aus seiner Erfahrung: »Anlässlich der Wahl hatten wir kreisweit zu einem Videoprojekt aufgerufen. Ich hatte gedacht, dass die Jugendlichen sicher gerne mitmachen und Videos mit ihren Handys aufnehmen und schneiden. Leider war der Rücklauf lange nicht so gut, wie wir erwartet hatten.«

Das sah auch Joachim Blombach, Leiter der Realschule Enger ähnlich: »Ich halte politische Bildung für sehr wichtig, und wir wollen das Projekt gerne unterstützen. Politiklehrer könnten mit ins Boot geholt werden. Die Rücksprache mit den Jugendlichen ist aber essenziell. Wir haben kürzlich mit Schülern und Lehrern im Kleinbahnhof neue Ideen zu Veränderungen an unserer Schule beraten. In solchen Runden kommen tolle Ergebnisse zustande.« Hintergrund für den Antrag der Grünen war, dass die junge Generation in Enger zwar Interesse an schul- und kulturpolitischen Fragen habe, es ihnen aber an an Möglichkeiten fehle, ihre Gedanken und Anliegen öffentlich wahrnehmbar zu artikulieren. Um den Schülern der weiterführenden Schulen die Möglichkeit zu geben, ihre Positionen für den Rat hörbar zu machen, halten die Grünen ein Jugendparlament als Meinungsforum für geeignet.

Die Fraktionen stimmten dem Antrag einstimmig zu. Der Kreis wird sich um die Einladungen kümmern. Auf die Form, in der die Jugendlichen zusammenkommen, legten sich die Politiker aber nicht fest. Zunächst ist ein offener Gesprächskreis vorgesehen.

Aus dem Westfalen-Blatt vom 26.2.2015

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