Knapper Wohnraum wird zur sozialen Frage

Maik Babenhauserheide

Eine zeitnahe Neufestsetzung der von den Sozialbehörden festgelegten „angemessenen Mieten“ für Bezieher*innen von Arbeitslosengeld II bzw. Sozialhilfe fordert der Kreisverband von Bündnis90/Die Grünen. „In Anbetracht der aktuellen Mietpreisentwicklungen auch im Kreis Herford dürften die bisherigen Mietpreisgrenzen für diese Personengruppe nicht mehr realistisch sein“, betonte Maik Babenhauserheide, Mitglied im Kreisvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Herford.

Nach aktuellen Auswertungen der Immobilienwirtschaft seien die Mietpreise auch in Städten und Gemeinden bis 50.000 Einwohner im vergangenen Jahr deutlich gestiegen – so z.B. in der Stadt Löhne von 4,85 €/qm auf 5,50 €/qm innerhalb eines Jahres. Und die durchschnittliche Angebotsmiete im Kreis Herford habe sich auf mittlerweile 5,80 €/qm erhöht.

Die steigenden Mietkosten träfen Familien mit einem geringeren Einkommen und vor allem Bezieher*innen von Sozialleistungen, da preisgünstige Wohnungen immer knapper würden: „Dies wird zu einer sozialen Frage auch im Kreis Herford.“ Denn es bestehe die Gefahr, dass dieser Personenkreis bei den aktuell festgesetzten „angemessenen Mietpreisen“ behördlich zu einem Umzug in eine kostengünstigere Wohnung aufgefordert werde – obwohl derartige Wohnungen auf dem Markt gar nicht mehr verfügbar seien.

Vor diesem Hintergrund sei eine zügige Reaktion der dafür zuständigen Kreisverwaltung dringend erforderlich. Zugleich wiederholten die Grünen ihre Forderung, auch neue oder grundsanierte öffentlich geförderte Wohnungen generell auch für Arbeitslosengeld II- oder Sozialhilfeempfänger*innen zugänglich zu machen. „Damit unterstützen wir kürzliche Überlegungen der beiden großen kommunalen Wohnungsbaugesellschaften im Kreis Herford.“